7. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 69
Die Geschichte des Regiments bewahren!

Ahnenforschung, oder ... wie diese Seite entstand!

Durch die Erforschung meiner Ahnen stieß ich auf ein Foto meines Ur-Urgroßvaters. Dieser posierte in einer stattlichen Uniform. Was man aus diesem Bild alles heraus finden konnte, war für mich damals völlig unverständlich.

 

Hier das Foto:

 

Es handelt sich um Karl Arnold. Geboren am 17.11.1873 in Ulmen-Meiserich, gestorben in Welling am 13.03.1955.

Bilddeutung:

Die Uniform: Wir sehen hier einen Infanteristen mit Schützenschnur. Wegen der fehlenden Reichskokarde auf der Mütze ist das Bild auf vor 1897 und nach dem 27.Januar 1894 zu datieren. An diesem seinen Geburtstag hat Wilhelm II nämlich erst das Schützenbzeichen als Schnur gestiftet und Karl Arnold trägt ja hier bereits die 1. Stufe. Auf den Schulterklappen (im Original) zu sehen. Eine in die Länge gezogene 69 auf blauen Schulterklappen, rote Ärmelpatten. In der rechten Hand eine Zigarre. Links anhängend, der Säbel.

Studio: A. Gassler in Trier (meist Garnison des Fotografierten). Was das Infanterie-Regiment Nr. 69 bestätigt.                  

Nach Geburtstag, Eintrittsalter und Wehrdienstzeit können wir davon ausgehen, dass Karl seinen zweijährigen Militärdienst wahrscheinlich von 10.1894-10.1896 im 7. Rheinisches Infanterie-Regiment Nr. 69 leistete.

Von nun an ließ mich dieses Regiment und seine Geschichte nicht mehr los und der Start für diese Seite war gegeben!

Hier das von mir nachträglich colorierte Bild.

Weitere Recherchen ergaben, das neben Karl Arnold noch weitere Vorfahren und Verwandte dem Regiment dienten. Begründet durch den Rekrutierungsbezirk des Regiments Simmern, Andernach, Zell, Kreuznach (mit Meisenheim), Mayen, Cochem, Adenau und Ahrweiler.

Als weiteres Beispiel: 

Josef Holzknecht

Geboren in Bad Bertrich am 09.04.1841 als Sohn von Johann Karl und Gertrud geb. Nilles,

Josef taucht in der Verlustliste des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 des Regimentes im Buch „Geschichte des 7. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 69“ von 1913 auf Seite 149 auf.

Er war Unteroffizier in der 7. Kompanie,  2. Bataillon des 7. Rheinischen Infanterie-Regiments Nr. 69.

Bei der Schlacht von St. Quentin am 19.01.1871 stürzt Josef vom Patronenwagen und wird von demselben überfahren. Die Regimentsgeschichte (S.90) gibt hierzu an:

19.01.1871, 12 Uhr: 

…wohin der Bataillons-Adjutant Leutnant von Weise, den Munitionsersatz heranbeorderte. An dem Patronenwagen erschlug eine Granate ein Pferd, nichtsdestoweniger fuhr der brave Führer bis in die vorderste Gefechtslinie und versah die Kämpfer mit frischer Munition.

Die Kämpfe der Schlacht von St. Quentin begannen am 19. Januar 1871. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, versuchten die Deutschen sofort, die Franzosen an der Flanke zu umfassen und in der Stadt Saint-Quentin einzuschließen. Diese Umfassung gelang jedoch nicht, da sich die Franzosen nach mehreren erfolglosen eigenen Gegenangriffen rechtzeitig zurückzogen. Dieser Rückzug erfolgte nach Norden in Richtung Cambrai und wurde von der Artillerie gedeckt. Insgesamt zogen sich die Gefechte von 08:00 Uhr bis nach 19:00 Uhr hin. Der Rückzug der Franzosen hatte beinahe Fluchtcharakter und wurde trotz der nur schwachen Verfolgung durch preußische Verbände sehr schwer und verlustreich.

Nach der Schlacht und dem Rückzug stellte die Nordarmee für die deutsche Führung keine ernsthafte Bedrohung mehr dar. Die Verluste betrugen nahezu ein Drittel der Truppenstärke, darunter besonders viele Gefangene. Außerdem waren auch sechs Geschütze und andere Ausrüstung verloren gegangen. Innerhalb von nur knapp einer Woche hatten die Franzosen vier schwere Niederlagen erlitten. Es gab nach dieser Schlacht keinen Großverband mehr, der noch offensiv tätig werden konnte.

Als weitere Beispiele:

Der Musketier Mathias Spitzlei:

Aus Andernach, Kreis Mayen, Genealogisch noch nicht zu zuordnen.

Mathias taucht wie ebenfalls Josef Holzknecht  in der  Verlustliste des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/71 des Regiments im Buch „Geschichte des 7. Rheinisches Infanterie-Regiments Nr. 69“ von 1913 auf Seite 153 auf.

Er war Musketier in der 6. Kompanie des Regiments. Bei der Schlacht von St. Quentin am 19.01.1871 wird Mathias durch einen Gewehrschuss im Gesäß leicht verwundet . 

 Der Musketier Mathias Spitzlei:

Steinhauer aus Obermendig, Kreis Mayen, * 2.3.1897, Genealogisch noch nicht zu zuordnen.

Eltern: Johann Spitzlei und Anna Maria geb. Rüber, Obermendig

Mathias trat am 1.08.1916 als ungedienter Landsturm-pflichtiger in das 2. Ersatz-Bataillon IR 69 in Andernach ein und kam am 25.09.1916 zum Feldrekruten-Depot der Südarmee. Ab dem 29.04.1917 diente er bei der 119 Inf.-Division.

 

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